Überlingen

Ausbau der B 31: Ein Straucheln ist kaum noch zu erwarten

Überlingen -  Erneut erreicht eine frohe Botschaft aus Stuttgart Friedrichshafen und Überlingen. Ist erneut Skepsis angebracht? SÜDKURIER-Redakteur Michael Schnurr erklärt in seinem Kommentar, warum die Karten besser gemischt scheinen, als noch vor einem Jahr.

Schon vor Jahresfrist atmete die ganze Region spürbar auf, als die grün-rote Landesregierung den Ausbau der B 31 bei Friedrichshafen auf Platz 1 ihrer Prioritätenliste setzte und sich auch der Ausbau der B 31 zwischen Überlingen West und Überlingen Ost weit oben auf dieser Liste wiederfand. Ebenso geräuschvoll und mit ungläubigem Kopfschütteln kommentierten die Bürgervertreter wenig später die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, das Geld nicht anhand dieser Prioritätenliste des Landes zu vergeben, sondern offensichtlich aus parteitaktischen Erwägungen andere Projekte zu bevorzugen.

Als gestern erneut die frohe Botschaft aus Stuttgart in Friedrichshafen und Überlingen eintraf, dass die Landesregierung den B-31-Ausbau zwischen Friedrichshafen und Immenstaad im kommenden Jahr beginnen will und auch der Ausbau zwischen Überlingen West und Überlingen Ost spätestens 2016 in Angriff genommen werden soll, machte sich zunächst Skepsis breit: „Der Bund entscheidet – und wie das ausgehen kann, haben wir unlängst erlebt.“ Doch in diesem Fall scheinen die Karten besser gemischt, als es noch vor zwölf Monaten der Fall war.

Zwar müssen die Vorhaben noch im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans von der Bundesregierung beschlossen werden, aber sie stehen nun in der Liste der 17 priorisierten baureifen Straßenprojekte und damit quasi „vor der Klammer“, wie Landtagsabgeordneter Martin Hahn betonte. Dass sie dort noch wieder herausfallen, ist kaum anzunehmen.

Erfreulich für die Überlinger ist dabei vor allen Dingen, dass der dort gewünschte Ausbau der B 31 mit dem Friedrichshafener Bauvorhaben in einer Gruppe steht und dadurch aufgewertet wird. Auch wenn der Ausbau zwischen Immenstaad und Friedrichshafen 2014 und das Vorhaben in Überlingen erst 2015/2016 beginnen sollen – beide Projekte schwenken damit auf die Zielgerade ein. Ein Straucheln ist kaum noch zu erwarten.

Die Aufwertung der Überlinger Strecke hat vermutlich auch einen Aspekt, der zwar allein für sich genommen nicht gezählt hätte, im Gesamtkonzert aber nicht zu vernachlässigen ist: Der positive Entscheid der Bürger für die Landesgartenschau 2020 trägt erste Früchte.