04.10.2017

Efrizweiler fordern Tempo 30 für Klufterner Straße

Ralf Schäfer

Friedrichshafen sz Das Mediationsverfahren für die Ortsumgehung fordert im Schlussdokument die Umsetzung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen in der Ortsdurchfahrt Kluftern. Das tun die Anlieger in Efrizweiler und besorgte Bürger dort schon seit sieben Jahren. Bisher ist jedoch nicht viel passiert. Jetzt wollen sie sich Gehör verschaffen.

Im vergangenen Jahr haben Iris Bruhn-Günther und Dagmar Strauß zusammen mit ihren Nachbarn bereits über 200 Unterschriften gesammelt und bei der Stadtverwaltung abgegeben. Jürgen Burgau hat einen Brief an Oberbürgermeister Andreas Brand geschrieben, die Efrizweiler haben Termine beim Landrat, Ortsvorsteher und den Ortschaftsräten gehabt. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in Efrizweiler ist immer noch 50 Stundenkilometer und das ist den Menschen hier zu schnell.

Seit 2010 kämpfen die Bürger hier für eine Temporeduzierung, eine Fußgängerampel oder einen Zebrastreifen. Das werde aus demselben Grund abgelehnt, mit dem die Menschen in Efrizweiler den Verkehr bremsen wollen – es sei zu unübersichtlich in der Durchgangsstraße, sagt die Stadt. Nach der Unterschriftensamlung und ihren Eingaben beim Ortschaftsrat hat sich zumindest auf der Klufterner Straße auf Höhe Im Winkel etwas getan: Es ist geplant, eine Verkehrsinsel auf die Straße zu bauen, damit eine Überquerungshilfe entsteht. Den Kindern, die nach Kluftern in die Schule, zum Sport oder sonstwo hinmüssen, sei damit nicht geholfen. Zwischen Ortseinfahrt und der 90-Grad-Kurve am Schloss gibt es unübersichtliche Kurven und es dürfen 50 km/h gefahren werden. Dorothea Süssmann verweist auf das Mediationsverfahren. Man solle als Einwohner Klufterns öfter mal den Bus nehmen oder mit dem Fahrrad fahren. „Das würde ich meinen Kindern ja auch sagen, nur ist es viel zu gefährlich an dieser Straße mit dem Fahrrad zu fahren.“

Die Rechnung geht nicht auf

Also setzen die Eltern die Kinder ins Auto und die Rechnung mit dem geringer werdenden Verkehr im Nahbereich geht nicht mehr auf. Außerdem sagen Eltern ihren Kindern, die mit dem Rad unterwegs sind, sie sollen auf dem Bürgersteig fahren. Da aber, weiß eine Mutter zu berichten, „werden sie angehalten und auf die Straße geschickt.“

Die Stadt hatte zwischenzeitlich einen elektronischen Smiley angebracht, mit dem die gefahrene Geschwindigkeit angezeigt wurde. „Das hat geholfen, die Leute wurden langsamer“, erzählt Emir Ehlizevak. Andere Anlieger der Straße berichten, dass in ihren Vorgärten bereits Autos gelegen haben, die die Kurven nicht bekommen hätten. Die Polizei spricht bei dieser Straße oder bestimmten Örtlichkeiten aber nicht von Unfallschwerpunkten. „Muss denn wirklich erst etwas Schlimmeres passieren?“, fragt Helga Flachs, die nachts kein Fenster aufmachen kann, wenn sie schlafen möchte. „Das Problem ist tagsüber schon da. Nachts aber wird das hier zur beliebten Renstrecke mit herausfordernden Kurven“, sagt Emir Ehlizevak. Es ist nicht leicht, die Klufterner Straße zwischen Riedheimer Straße und Riedgraben zu überqueren. Die Anwohner wollen jetzt noch einmal den Weg ins Rathaus antreten. Sie wollen mit Ortsvorsteher Michael Nachbaur sprechen und mit ihm gemeinsam versuchen, eine Lösung des Problems zu finden.

Denn sie haben das Schlussdokument des Mediationsverfahrens zur Ortsumgehung gelesen: Es wird mehr Verkehr geben, wenn die B 31-neu fertig ist. „Das sind dann noch mehr Autos, die hier mit 50 und mehr Stundenkilometern durchfahren“, sagt Iris Bruhn-Günther.