Pro Kluftern: Verein bleibt
weiterhin wachsam
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Mitglieder haben noch einige Aufgaben vor sich
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Einsatz für die Umsetzung der Mediationsergebnisse
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Weiterbau der B 31 ab Immenstaad unter Beobachtung
VON GEORG WEX
Pro Kluftern wird weiter aktiv bleiben. „Der Verein wurde
ursprünglich gegründet, als es darum ging, dass die bahnparallele Trasse gebaut
werden sollte. Wir waren und sind der Meinung – und inzwischen hat sich das ja
bewahrheitet -, dass eine derartige Trasse für Kluftern
schlecht wäre“, sagt Adalbert Kühnle, Vorsitzender des Vereins für den Ortsteil
Efrizweiler.
Inzwischen sei
beim Mediationsverfahren herausgekommen, dass diese Straße so nicht gebraucht
werde, insbesondere aus Gründen des Naturschutzes und durch die erwarteten
Verkehrsflüsse, wenn die B 31 neu gebaut ist. Allerdings gebe es
einige Bedingungen, die noch abgearbeitet werden müssten, wie Stärkung des
öffentlichen Nahverkehrs, inklusive Bodenseegürtelbahn und einige Veränderungen
im Ortsbereich von Kluftern, wie Fußgängerübergänge
und Ausbau des Radverkehrs. Der Kreistag hat dem zugestimmt.
„Jetzt könnte
man meinen, damit ist die Aufgabe von Pro Kluftern
eigentlich erledigt. Das ist leider noch nicht ganz so", so Kühnle. „Wir
hätten gerne gesagt, Ziel erreicht, wir können den Verein auflösen.“ Es gebe
aber noch einige Dinge, die weitergeführt werden müssten. Erstens müsse
sichergestellt werden, dass diese Bedingungen auch eingeführt werden, denn
sonst gehe das ganze Theater in einigen Jahren erneut wieder los.
Zum
zweiten gebe es zwei wichtige Projekte, die noch problematisch seien. Das sei
der Weiterbau der B 31 neu ab dem Dornier-Knoten in Immenstaad
Richtung Westen, wo gegenwärtig ein Mediationsverfahren laufe, bei dem Pro Kluftern nicht teilnehmen dürfe. Unter den ungefähr 20
denkbaren Trassen, gebe es aber welche, die sehr, sehr nah an Kluftern herankommen, erklärt Kühnle.
Südumfahrung Markdorf
Das
andere sei die planfestgestellte Südumfahrung Markdorf. Durch die
B 31 neu würden auf dieser Strecke nach der Mediation zu Kluftern nur noch 8000 Fahrzeuge täglich anfallen, so
Kühnle. Wolle man wirklich jetzt Millionen Euro für eine Strecke ausgeben, die
bei der Fahrzeugzahl eigentlich nicht erforderlich sei?
Die B 33
könnte man, wenn die B 31 neu vierspurig von Überlingen nach
Friedrichshafen führe und dann weiter von Friedrichshafen auf der
B 30 neu Richtung Ravensburg, wenn der Abschnitt
Meckenbeuren-Ravensburg-Untereschach gebaut ist,
verkehrsruhigen, beispielsweise durch Umwidmung und Einbau von Verkehrsbremsen,
erklärt Kühnle. Aber natürlich gebe es da noch einiges zu tun und ob er das bei
seinem Alter noch erleben werde, bezweifelt Kühnle.
Bessere Taktung bei
Bodensee-Gürtelbahn
Bei
der Bodensee-Gürtelbahn wünsche sich Pro Kluftern
eine Verbesserung der Taktung, aber dazu gehöre auch, dass das Wagenmaterial
verbessert werde, so Kühnle. Das nächste sei die Elektrifizierung der Strecke
und die Zweigleisigkeit an bestimmten Stellen. Eine mögliche Stelle wäre
zwischen Markdorf und Fischbach. Im Busverkehr wird gewünscht, dass der Bus
nicht nur bis zum Markdorfer Bahnhof fährt, sondern auch in die Innenstadt. „Es
ist nicht sinnvoll, wenn man zum Markt will, zum Bahnhof zu fahren und dann
erst hochlaufen muss“, meint Adalbert Kühnle.
Im
Ort sollen neue Fußgängerübergange entstehen, was Teil der Planungen aus dem
Mediationsverfahren sei. Das werde auch schon seit vielen Jahren diskutiert und
es gebe alte Planungen. Es sollen in Efrizweiler und Kluftern zusätzliche Übergänge geben, am Wohngebiet „Im
Winkel“, beim Café Stock und im Bereich des Ortseingangs von Efrizweiler. Immer noch ein heißes Thema seien
Wegeverbindungen abseits der Hauptverkehrsstraßen, insbesondere zwischen Kluftern und Efrizweiler.
Hindernis sind hier private Grundstücke, wie auch beim Radwegeausbau.
Pro Kluftern
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Der Verein Bürgerinitiative
Pro Kluftern wurde am 19. März 2002 gegründet,
ursprünglich gegen Planungen für die B 31 neu Friedrichshafen-West,
die gerade gebaut wird, und die sogenannte „Bahnparrelle
Trasse“, die als Umgehung Klufterns gebaut werden
sollte. Hier gab es eine aus Sicht des Vereins erfolgreiche Mediation. Derzeit
hat der Verein rund 200 Mitglieder.
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Im
Vorstand des Vereins sind nach den Wahlen bei der Hauptversammlung
folgende Mitglieder. Für den Ortsteil Kluftern:
Vorsitzender Walter Zacke, Stellvertreter Manfred Roth, der Jürgen Hess
ablöste, der aufgrund seiner Tätigkeit als Leiter des Amts für öffentliche
Ordnung der Stadt Markdorf nicht mehr antrat. Für den Ortsteil Efrizweiler: Vorsitzender Adalbert Kühnle, Stellvertreter
Gerhard Schwaderer. Für den Ortsteil Lipbach: Vorsitzender Bernhard Kettner, Stellvertreter
Artur Rudolf. Schatzmeister: Kassiererin Elke Rudolf, Stellvertreter Hatto Ensle. Neben dem Verein
gibt es die Bürgerliste Pro Kluftern, die mit Rita
Polzer, Beatrix Popp, Sigrid Merz und Walter Zacke im Ortschaftsrat Kluftern vertreten ist.